Ich bin ein bekennender Fan von "Fenstern & Türen". Mein Vater ist nicht ganz unschuldig daran. Und ein Kalender, den er irgendwann einmal aus der kleinen Firma für Schreinerbedarfsartikel mitbrachte, in der er sein ganzes Berufsleben zugebracht hat.
Es war das Weihnachtsgeschenk eines Lieferanten. Für Fenster- und Türgriffe, was sonst. Erst hing er in meinem Jugendzimmer, spätere Ausgaben in meiner Studentenbude, dann in meiner ersten Wohnung im Flur, später lange hinter meinem Schreibtisch. Mein Vater bekam ihn auch noch, als er längst schon in Rente war. Kollegen hoben ihn für ihn auf, kannten seine/meine Begeisterung für ihn. Und ich bekam ihn zu Weihnachten. Viele Jahre. Entdeckte ihm stets voller Neugier, welche Stilleben es diesmal sein würden. Auch, als ich längst selbst "Fenstern & Türen" fotografierte.
Wie dieses, dem Aufmachermotiv meines neuen Blogs. Noch so ein Lieblingsmotiv. Und ich weiß noch genau, wo ich es aufgenommen habe: im Freilichtmuseum Glentleiten, oberhalb von Großweil, im oberbayrischen Voralpenland zwischen Murnau und dem Kochelsee. Eigentlich war ich damals, vor genau zehn Jahren, im Tölzer Land unterwegs auf einer "kräuterig-gesunden" Recherche. Aber Freilichtmuseen erkunde ich gerne, Kräutergärten gab es dort auch – und so hatte ich gegen diesen kleinen Abstecher nichts einzuwenden: Wo sonst kann man so geballt herrlich alte Fenster vor die Linse bekommen? Für das sich auch mal der Blick um die Ecke, auf die scheinbar unscheinbare Rückseite eines Hauses lohnt. Denn genau dort ging mir dieses Herz(fenster) auf.