Mainau? Reichenau?
Hauptsache Bodensee!

18. September 2024

Welche Bodensee-Insel mir besser gefällt? Ich verweigere die Aussage. Zumal sie unvergleichlich sind. In ihrer Einzigartigkeit und Unterschiedlichkeit. Ich meine jene beiden, an die jeder als Erstes beim Bodensee denkt. Die Mainau und die Reichenau.

Die eine kostet Eintritt, die andere nicht; aber vielbesuchte touristische Attraktionen sind die eine wie die andere. Beide sind über einen Damm mit dem Ufer verbunden; aber auf die Blumeninsel kommt man schnellen Schrittes rasch (nur) zu Fuß, auf die Klosterinsel fährt man dagegen am besten mit Rad, Auto oder Bus. Rundlaufen kann man weitestgehend um beide, wenn auch die Strecken(längen) unterschiedlich sind; kein Wunder, ist die eine doch (nur) knapp 45 Hektar groß, die andere dagegen zehnmal größer mit ihren 443 Hektar. Die eine wurde 2003 als Gesamtensemble unter Denkmalschutz gestellt, die andere steht seit dem Jahr 2000 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.

Was beide eint? Viel Geschichte, noch mehr Natur und ganz viel See drumherum, reizvoll zu jeder Jahreszeit – und die Option, auf ihnen wunderbar irgendwo auf einer Wiese, Bank oder am Seeufer zu sitzen, um "mit der Seele zu baumeln", wie es einst so schön Kurt Tucholsky in "Schloss Gripsholm: Eine Sommergeschichte" schrieb (die "baumelnde Seele " erfanden erst später Werbetexter).

Was ich aber entscheiden kann, ist, wo meine Lieblingsplätze sind – obwohl ich hier wie dort ganz sicher noch vieles zu entdecken habe und noch öfter wiederkommen muss. Hier wie dort war es eben (meine) Liebe auf den ersten Blick. Herausfinden kann es jeder für sich, denn beide Inseln kann man rund ums Jahr besuchen.

Für die Mainau ist mein Lieblingsort eindeutig der Dahlien-Garten am Südhang der Insel (sorry, Schmetterlingshaus!): Was für ein grandioses Blüten- und Farbenfeuerwerk! Was für Palette an Farbschattierungen, Formen und Größen! Rund 12.000 sollen es sein, weit über 250 Sorten. Eine fotogener als die andere und dabei so freundlich, zugewandt, offen. Hingehen, innehalten, genießen. Einfach nur herrlich.

Ebenso klar ist mein Favorit auf der Reichenau: die Hochwart, stolze 40 Meter höher als der Rest der Insel. Der Rundblick von dort aus ist unbezahlbar – nur der eine Funkmast stört. 1839 als Teehäuschen gebaut wurde, ist es heute weit mehr als ein Keramikatelier. Reinkommen, hochgehen rumstöbern. Rausgehen, rumschlendern, weitschauen. Einfach nur schön.

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