Denken Sie bei Thüringen an Würste, Wald und Wartburg? Oder wissen Sie auch, dass dort die Leuchtenburg mit den "Porzellanwelten" steht? Dort kann man auf eine interaktive Zeitreise rund ums "weiße Gold" gehen: Vom fremden Material aus Asien über die Versuche seiner Enträtselung und die Verwendung als höfisches Luxusgut führt diese kundig bis hin zur industriellen Fließbandware und den heutigen Designobjekten.
Südlich von Jena gelegen thront die jahrhundertalte Höhenburg rund 400 Meter über der Saale unweit des kleinen Örtchens Seitenroda – und findet sich damit, wie könnte es anders sein, an der Thüringer Porzellanstraße. 1221 erstmals erwähnt, war die Leuchtenburg, die ihren Namen dem muschelkalkweißen Burgberg verdankt, schon fast alles in ihrer wechselhaften Geschichte: mal Wehranlage, dann Verwaltungssitz, dann Zuchthaus, später Irrenanstalt und schließlich Jugendherberge. In der Schau „Mythos Burg – 800 Jahre Leuchtenburg“ kann man sich auf entsprechende Erkundungsreise zwischen Mystik, Magie und dicken Mauern begeben.
Auf dem gläsernen "Skywalk der Wünsche" wiederum kann man den grandiosen Ausblick über Land genießen. Und nicht nur das: Dort darf es jeder ordentlich scheppern lassen – getreu dem Motto "Scherben bringen Glück"! Wer mag, darf nämlich von dort aus seinen, auf einen Porzellanteller geschriebenen Herzenswunsch, in rund zwanzig Metern Tiefe "zerscherben" lassen. Womit man auch schon irgendwie drin ist in den "Porzellanwelten", auch wenn man noch draußen ist.
Deren eigentliche Schauräume bis hin zur Porzellankirche (die einstige Burgkappelle) sind mit Animationen, Soundeffekten und vielen anderem mehr so attraktiv gestaltet, da findet jeder seins. Zumal die "Welten" jeden ansprechen, ob Tüftler oder Tafelfreund, ob groß wie klein, Apropos: Hier steht unter anderem die mit acht Metern Höhe größte Vase der Welt neben der kleinsten Teekanne im Millimeterformat, die nur durch eine Lupe zu bestaunen ist.
Als ich die Leuchtenburg vor einigen Jahren kennenlernte, fand ich es ganz wunderbar, wo einem überall auf dem Burggelände Porzellan begegnete (siehe Aufmacher). Also, Augen auf! Denn ich hoffe, dem ist immer noch so. Die großzügig ausgelegte Familienkarte gibt es auf jeden Fall weiterhin, die mich damals schon begeisterte. Die Anzahl der Kinder ist nicht, wie sonst üblich, begrenzt, sondern umfasst allen eigenen Nachwuchs bis 16 Jahre.
Offenlegung: Die damalige Recherche wurde von Thüringen Tourismus unterstützt.